Gedanken nach der Gemeinderatssitzung am 30.07.2014 auf dem Weg nach Hause –

Es tut weh, entscheiden zu müssen, dass die Kastanienbäume in der Bahnhofstraße gefällt werden.

Als Kinder haben wir dort Kastanien gesammelt, ihre Kronen haben im Sommer, auf dem

Weg zum Schwimmbad, Schatten gespendet.

Es tut weh, die Baugrube zu sehen, wo einst der Salmen stand. Ein stadtbildprägendes Gebäude, das uns in seinen unterschiedlichen Funktionen begleitet hat und eigentlich nicht aus Gengenbach wegzudenken war.

Es tut weh, die Brachfläche in der Nollenstraße zu sehen, wo einst das Anwesen Wussler mit dem schönen Fachwerkhaus stand.

Es tut auch weh zu sehen, wie das unter Denkmalschutz stehende Bauernhaushaus Kimmig in der Oberdorfstraße inzwischen von Neubauten eingezwängt ist und das Oberdorf immer mehr seinen „Dorfcharakter“ verliert.

-Gengenbach verändert sich!

In der Bahnhofstraße werden neue Bäume gepflanzt – keine Kastanien, weil sie für diesen Standort nicht geeignet sind.

Aber ihre Kronen werden wieder Schatten werfen und ihre Blätter die Luft reinigen. Auch wenn es viele Jahre dauern wird, bis die neuen Bäume das Bild der alten Kastanienallee vergessen machen. Zukünftige Generationen werden sich daran freuen.

Die Baugrube wird verschwunden sein und dort wo der Salmen stand, wird bald ein neues Gebäude stehen und neues Leben in die Stadt bringen.

In der Nollenstraße?

Auch dort entstehen neue Wohnhäuser. Es werden Menschen in ihnen wohnen und sich in unserer Stadt wohlfühlen.

Das Oberdorf ?

Das Hukla-Areal?

Hier, wo noch vor einigen Jahren ca. 3000 Menschen gearbeitet haben?

Hier muss etwas Neues entstehen. Neue Häuser – neue Wohnungen – neue Arbeitsplätze!

Bald!

-Gengenbach verändert sich!

Wir haben die Chance, Neues zu gestalten, können jedoch nicht alles bestimmen!

Und manchmal kommt Wehmut auf.