Stellungnahme der GLG-Gemeinderatsfraktion zum geplanten „Teilflächennutzungsplan Windenergie“

Die Erstellung eines Windenergieparks auf dem Rauhkasten und dem Steinfirst, aber auch an anderen Stellen bedeutet ein massiver Eingriff in die Natur und in das Landschaftsbild.

Das ist uns bewusst.

Dennoch setzen wir uns für den Bau von Windrädern in diesem Gebiet ein und

sagen ganz klar: „Wir wollen Windenergie in Gengenbach!“

Warum tun wir dies?

Ganz einfach: Weil der Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt. Er muss auch irgendwo produziert werden.

Bei dieser Entscheidung für den Bau von Windrädern geht es um eine Abwägung zwischen Landschaftsschutz und Klimaschutz – letztendlich um Umweltschutz.

Die letzte Bundesregierung hat nach der furchtbaren Atomkatastrophe von Fukushima die Energiewende beschlossen. Aus unserer Sicht eine sehr vernünftige und längst überfällige Entscheidung.

Nicht nur wegen dem Atomunfall – der zwar nicht in der Form wie in Japan, aber, auch wenn es viele für sehr unwahrscheinlich halten, auch bei uns in Deutschland passieren könnte – sondern auch wegen der bis heute ungelösten Endlagerung des hochradioaktiven atomaren Brennstoffs. Aus unserer Sicht ist es unverantwortlich, diese Lasten auf Jahrtausende unseren Nachkommen zu überlassen.

Unverantwortlich ist es aber auch, weiterhin alte Kohlekraftwerke oder andere mit fossilen Energien betriebene Kraftwerke zu betreiben, die mit ihrem massiven CO²- Ausstoß erheblich zur Erderwärmung beitragen.

Auch der Klimawandel ist ursächlich für die Energiewende.

Also brauchen wir die Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Wir wollen auch eine dezentrale Energieversorgung. Das bedeutet die Energieerzeugung vor Ort – hier in Gengenbach.

Auch wenn in Gengenbach sehr häufig die Sonne scheint, reichen Solaranlagen alleine nicht aus.

Wir brauchen einen Energiemix aus Solar-, Wasser- und eben auch Windenergie. Gewünscht hätten wir uns auch die Bioenergieanlage am Klärwerk.

Für eine gewisse Übergangszeit aber auch Energie aus konventionellen Kraftwerken.

Wir können aber auch nicht, nach dem St. Floriansprinzip sagen, „ In Norddeutschland bläst der Wind stärker, also soll der Strom dort produziert werden“.

Durch große Stromtrassen, quer durch Deutschland muss der im Norden produzierte Strom hierher nach Süddeutschland transportiert werden. Auch dies wird ein massiver Eingriff in die Landschaft. Aber wir alle wollen unsere Bequemlichkeit nicht einschränken und massiv Strom einsparen.

Wir wollen die Windenergie auf dem Rauhkasten und dem Steinfirst, weil wir auch eine Chance für Gengenbach sehen.

Wir wollen die Wertschöpfung hier vor Ort hier in Gengenbach behalten und werben deshalb für eine starke Bürgerbeteiligung.

Wir regen aber auch heute schon an, dass sich auch die Stadtwerke beteiligen

Wir wollen Windenergie in Gengenbach, es muss aber sichergestellt sein, dass sie wirtschaftlich in dem Sinn ist, dass ausreichend Strom erzeugt wird.

Ein Windrad, so wie es in Gengenbach erstellt werden soll, erzeugt Strom für ca. 2000 Haushalte. Bei fünf Winderzeugungsanlagen bedeutet dies, dass wir zukünftig den Strombedarf für Gengenbach fast aus erneuerbaren Energien erzeugen könnten.

Den Teilflächennutzungsplan Windenergie brauchen wir, um politisch steuern zu können, unwirtschaftliche Standorte auszuschließen und um zu verhindern, dass Windräder dort entstehen, wo wir sie aus unserer kommunalen Sicht nicht wünschen.