Heute fassen wir einen wichtigen Beschluss für die nächsten zehn Jahre und vielleicht auch darüber hinaus. Wir, die GLG-Fraktion - verstehen die Stadtentwicklungskonzeption, die auch unter Beteiligung vieler Bürger entwickelt wurde, als Handlungsleitfaden, als Richtschnur und Leitlinie für die Entwicklung der Stadt Gengenbach in den nächsten Jahren und nicht nur als
Formalie, um in den Genuss von Zuschussprogrammen zu kommen.
Wir gehen auch davon aus, dass die Stadtentwicklungskonzeption 2015, die wir vor über zehn Jahren im Jahr 2003 entwickelt und beschlossen hatten, mit dem heutigen Beschluss nicht aufgehoben, sondern fortgeschrieben – weiterentwickelt – wird.
Verschiedene Ziele aus der alten Stadtentwicklungskonzeption müssen jedoch verworfen und modifiziert werden.
Wichtig ist für uns, dass die Präambel, die seinerzeit in einer eigenen Arbeitsgruppe der Agenda 21 entwickelt wurde, erhalten bleibt und die Grundlage für alle Entscheidungen des Gemeinderates und der Stadtverwaltung bildet.
Unter dem Motto „Wohl der Stadt, die Gott vor Augen und verantwortungsbewusste Bürger hat“
hat sich die Stadt seinerzeit zur „Geschwisterlichkeit unter allen Generationen und sozialen Gruppen, unter den Konfessionen, Religionen und Kulturen sowie auch mit den Geschöpfen der Natur„ verpflichtet.
„Gengenbachs Bürger stellen sich gegen blinden Konsum, der Güter anhäuft, während Land und Natur ausgebeutet werden“,
ist in der Stadtentwicklungskonzeption 2015 festgeschrieben.
Wir wenden uns mit dieser Formulierung nicht generell gegen Konsum, sondern es geht darum, maßvoll mit den Ressourcen der Erde umzugehen, um unseren Nachkommen die „Früchte des Lebens nicht zu versagen“ wie es seinerzeit formuliert wurde.
Deshalb ist die GLG vor allem damit zufrieden, dass sich die Stadt Gengenbach in der neuen Stadtentwicklungskonzeption gleich im Handlungsfeld 1 „Siedlung, Landschaft Wohnen“ verpflichtet,
die bauliche Erneuerung, um eine gute Wohn- und Wohnumfeldqualität zu erhalten, mit der Senkung der CO2 Emissionen verbindet und gemeinsam mit den Stadtwerken den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern.
Auch das Ziel, die Kulturlandschaft um Gengenbach, als Garant für eine hohe Lebensqualität aufzuwerten, hat ebenso unsere volle Unterstützung, wie die Konformität mit Klimaschutz und Energiezielen im Bereich Siedlungsentwicklung.
Dies auch insbesondere vor den aktuellen Beschlüssen bei der
Welt Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris,
die Erderwärmung unter der zwei- Grad-Grenze zu halten.
Im Handlungsfeld 2 – Innenstadt ist uns besonders wichtig, dass sie einen besonderen Schutz und das historische Stadtbild eine weitere Aufwertung erfährt.
Hier hat für die GLG auch die Erreichbarkeit und Barrierefreiheit in der Altstadt – insbesondere auch im Rathaus.-
große Bedeutung.
Berufliche Perspektiven für Auszubildende und Absolventen in Gengenbach sind für uns im Handlungsfeld „Wirtschaft, Arbeit, Einzelhandel“ von wichtigem Belang und dass es bei uns „gute Arbeitsplätze gibt“.
Die Umsetzung des Gesundheitszentrums am Klinikum sehen wir – nach den aktuellen Entwicklungen – in weite Ferne gerückt.
Die Verbessrung der Verkehrssituation und die Erstellung eines integrierten Gesamtkonzeptes zur Steuerung der Verkehrsplanung, letztendlich mit dem Ziel, die Verminderung des motorisierten Individualverkehrs durch ordnungspolitische und organisatorische Maßnahmen zu erreichen, sind im Handlungsfeld 4 für uns von großer Wichtigkeit.
Wichtig in diesem Bereich ist uns auch, das Bahnhofsgelände und den Bahnhofsvorplatz ansprechend zu gestalten, um einen attraktiven Ort für Reisende zu schaffen.
Im Bereich „Öffentliche Infrastruktur, Freizeit, Kultur Soziales“, sehen wir es weiterhin als große Herausforderung, das Bürgerschaftliche Engagement und die Beteiligungskultur, auch mit Jugendlichen, zu fördern.
Die Einbeziehung und Teilhabe der Gengenbacher Einwohner in Entscheidungsprozesse hat für die GLG einen hohen Stellenwert, auch wenn es manchmal anstrengend ist.
Die Wertschätzungskultur in diesem Bereich darf sich nicht nur auf schöne Sonntagsreden beschränken, sondern muss sich im Alltagshandeln widerspiegeln, wie z.B. bei Stellenbesetzungen in der Stadtverwaltung.
In diesem Zusammenhang muss auch berücksichtigt werden, dass die Zeitressourcen ehrenamtlich Tätiger – auch bei uns Gemeinderäten - beschränkt sind.
Bei den städtebaulichen Leitprojekten hat die Revitalisierung des Hukla-Areals, neben der städtebaulichen Erneuerung der Altstadt oberste Priorität, die wir intensiv weiterverfolgt sehen möchten.
In diesem Sinne wünschen wir uns, dass das Stadtentwicklungskonzept 2025, das wir heute beschließen, nicht nur in Schubladen verschwindet, sondern bei allen Beschäftigten der Stadtverwaltung präsent ist und auch von ihnen als Richtschnur verstanden wird.
Wenn meine Ziele klar sind,
erreiche ich sie ohne übertriebene Geschäftigkeit.
(Laotse)