Die Verkehrssituation der Radfahrer in Gengenbach, lässt bezüglich Übersichtlichkeit und Verkehrssicherheit zu wünschen übrig. Die Grüne Liste Gengenbach hat deshalb am Samstag, den 19.10.2024 eine Radtour durchgeführt, um die aktuelle Radwegesituation zu erkunden und Gefahrenstellen zu identifizieren. Die Tour begann an der Nordspange, führte über den Kreisverkehr zur L99, dann entlang dem Hukla-Gelände und der Leutkirchstraße in die Innenstadt, von dort durch das Kinzigtor über Bahnlinie und Kinzigbrücke bis zum Schulzentrum und zum Strohbacher Kreuz. Der Rückweg führte über Schulzentrum, Hansjakobstraße, Kinzigbrücke zum Schwimmbad und weiter durch die kleine Unterführung zur Bahnhofstraße, Schillerstraße, Leutkirchstraße zum Parkplatz auf dem Einkaufsgelände.
Dabei wurden folgende verkehrskritische Stellen festgestellt:
Die Ausfahrt an der B33 zur Nordspange, wo das Brückengitter die Sicht behindert und die Autos den Verkehr erst einsehen können, wenn sie auf dem Radweg stehen und damit Radfahrer behindern
Dadurch werden Radfahrer behindert und gefährdet. Ein Teilnehmer berichtete, dass es an dieser Stelle bereits mehrfach zu Unfällen mit Radfahrern kam. Durch eine Rückverlegung des Radweges um einige Meter von der Nordspange weg Richtung Süden könnte die Situation entschärft werden.
Die Radwegquerung an der Allmendstraße. Dort muss man als Radfahrer, vom Kreisverkehr kommend, um 180° nach hinten schauen, um einbiegende Autos zu sehen, bevor man die Straße überquert. Hier könnte ein Kreisverkehr die Situation verbessern.
Der Radweg entlang dem Hukla-Gelände. Als Radweg in zwei Richtungen und gleichzeitig Fußgängerweg ist er zu schmal.
Die südliche Ausfahrt des EDEKA-Parkplatzes. Dort müssen Radfahrer, die Richtung Innenstadt fahren wollen, entweder auf der Straße fahren oder über den Grünstreifen auf den Radweg fahren.
Von der Schillerstraße bis in die Stadtmitte gibt es gar keinen Radweg, aber das wird sich wohl mit dem geplanten Umbau der Leutkirchstraße ändern.
Die Einmündung der Berghauptener Straße in die Brückenhäuserstraße. Radfahrer, die aus Richtung Berghaupten kommen, sollten sich auf der Linksabbiegerspur der Fahrbahn einordnen, können dann aber wegen fehlender Bordsteinabsenkung nicht auf den Radweg der Kinzigbrücke einbiegen.
Der Radweg zwischen der Einmündung der Bürgermeister-Herb-Straße und dem Bildungszentrum ist durch Baumwurzeln so holprig geworden, dass er kaum benutzbar ist.
An dieser Stelle ist ein Radweg an der linken Straßenseite durch ein Verkehrsschild ausgewiesen. Um diesen zu erreichen, muss man allerdings die Straße überqueren und kommt dann nicht mehr auf die rechte Seite, wenn man zur Schule will.
Von der Schule führt ein asphaltierter Wirtschaftsweg zur Brücke über die Schnellstraße. Der ist allerdings nicht als Radweg ausgewiesen und auch an der Brücke steht kein Radwegeschild.
Auf dem Rückweg über die Hansjakobstraße und den Rad-Fußweg am Laufrad vorbei wird die Situation an der Berghauptener Straße unübersichtlich. Als Radfahrer muss man die Straße überqueren und auf den Fußweg fahren, der auch für Fahrräder erlaubt, jedoch sehr schmal ist.
Ziel der diskutierten Änderungen und Verbesserungen ist es, möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, mit dem Fahrrad bequem und sicher in die Innenstadt, zur Schule und zum Einkaufen zu kommen, um eine Reduzierung des Autoverkehrs und eine Verminderung von Lärm, Gefahren und CO2-Emissionen zu erreichen.
Dafür braucht es ausreichend breite, sichere und klar gekennzeichnete Radwege.
Walter Doll